Trage

Trage
tragen:
Das gemeingerm. Verb mhd. tragen, ahd. tragan »tragen«, got. ga-dragan »ziehen«, engl. to draw »ziehen«, aisl. draga »ziehen« hat keine außergerm. Beziehungen. Im germ. Sprachbereich gehören dazu die unter Tracht und Getreide behandelten Wörter. – Abl.: Trage »Transportgerät, Tragbahre« (15. Jh.); tragbar »was getragen werden kann« (18. Jh.), dazu untragbar (18. Jh.); Träger (mhd. trager, ahd. tragari, seit dem 14. Jh. mit Umlaut). Zus.: Tragweite (Anfang des 19. Jh.s; ursprünglich von Geschützen, Lehnübersetzung von frz. portée; seit der Mitte des 19. Jh.s auch übertragen gebraucht).
Präfixbildungen und verbale Zusammensetzungen: abtragen (mhd. abetragen); antragen (mhd. anetragen, ahd. anatragan »herantragen«), daraus rückgebildet Antrag »Gesuch, Forderung; Formular für einen Antrag; Vorschlag; Angebot« (mhd. antrac »Anschlag«, in der heutigen Bedeutung seit dem 16. Jh., ein Wort der Rechts- und Verwaltungssprache), von dem beantragen »die Gewährung, die Durchführung von etwas verlangen« (19. Jh.; für älteres »antragen«) abgeleitet ist; auftragen (mhd. ūftragen, seit dem 17. Jh. in der Bedeutung »einen Auftrag geben«), daraus rückgebildet Auftrag »übertragene Aufgabe, Weisung; Bestellung« (17. Jh.), von dem beauftragen »jemandem einen Auftrag erteilen« (Anfang des 19. Jh.s) abgeleitet ist; betragen (mhd. betragen, im Sinne von »ausmachen« seit dem 17. Jh., reflexiv im Sinne von »sich aufführen, sich benehmen« seit dem 18. Jh.), daraus rückgebildet Betrag »bestimmte Geldsumme« (mhd. betrac »Vergleich«, in der heutigen Bedeutung seit dem 18. Jh.); eintragen (mhd. īn tragen »hineintragen«, in der Bedeutung »Gewinn bringen« seit dem 16. Jh., im Sinne von »einen Eintrag machen« seit dem 17. Jh.), dazu Eintrag (mhd. īntrac »Schaden, Nachteil« ‹noch in »Eintrag tun«, wozu beeinträchtigen, 17. Jh., aus der ostmitteld. Form »Eintracht« für »Eintrag«›, dann auch, seit dem 16. Jh., »Gewinn«), wozu einträglich »Gewinn bringend«; ertragen (im Sinne von »einbringen, Nutzen abwerfen« 16. Jh., heute veraltet, daraus aber rückgebildet Ertrag ‹17. Jh.›, im Sinne von »aushalten« ‹16. Jh.›, dazu erträglich »sich ertragen lassend; leidlich« ‹17. Jh.›, unerträglich ‹16. Jh.›); vertragen (mhd. vertragen, ahd. fartragan im Sinne von »ertragen«, dazu verträglichmhd. vertregelich›; im Sinne von »etwas abmachen, einen Vertrag abschließen« heute veraltet, daraus aber rückgebildet Vertrag »rechtsgültige Abmachung« ‹15. Jh.›); zutragen ‹sich› »zu jemandem hintragen, bringen; sich ereignen« (16. Jh.), dazu Zuträger »jemand, der einem etwas heimlich berichtet« (mhd. zuotrager) und zuträglich »nicht schädlich« (17. Jh.; zu »zutragen« in der heute veralteten Bedeutung »nützen« oder zu dem veralteten Substantiv »Zutrag« »Nutzen«).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • trage — TRÁGE, trag, vb. III. I. 1. tranz. A face efortul de a mişca, de a deplasa ceva, apucându l pentru a l da la o parte sau pentru a l îndrepta spre un anumit punct. ♢ expr. A trage (pe cineva) de mânecă = a) a i face (cuiva) un semn, a i atrage… …   Dicționar Român

  • Träge — Träge, r, ste, adj. et adv. Abneigung von der Bewegung habend, besonders, so fern diese Abneigung in der Empfindung körperlicher Masse oder Schwere gegründet ist, und in weiterer Bedeutung, Abneigung zur möglichen Anwendung seiner Kräfte habend… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Trage — Trage, auch Vogel, leiterähnliches Gerät zum Tragen auf den Schultern (s. die Figur) …   Lexikon der gesamten Technik

  • träge — Adj. (Aufbaustufe) sehr langsam und lustlos in seiner Tätigkeit Synonyme: behäbig, energielos, faul, kraftlos, lasch, schlaff, schwunglos, phlegmatisch (geh.), schlafmützig (ugs.) Beispiel: Die Hitze hat uns träge gemacht. Kollokation: sich träge …   Extremes Deutsch

  • träge — Adj std. (8. Jh.), mhd. trāge Adv., træge, ahd. trāgi, as. trāg Stammwort. Hierzu mit abweichender Bedeutung ae. trāg schlecht . Im Ablaut zu anord. tregr unwillig, langsam , neben dem wiederum in der Bedeutung abweichend gt. trigo Trauer steht.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Trage — Trage, 1) Gerüst, bestehend aus zwei starken Stangen, welche durch mehre Querhölzer verbunden sind, um etwas darauf fortzutragen; 2) so v.w. Joch 2); 3) so v.w. Cage 2); 4) bei viersüßigen Thieren so v.w. Gebärmutter …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Träge — Träge, 1) langsam u. schleppend in der Bewegung, abgeneigt sich zu bewegen u. seine Kräfte zu gebrauchen, Anstrengung scheuend; 2) zögernd; 3) von leblosen Naturkörpern unvermögend ihren Zustand zu verändern, s. Trägheit …   Pierer's Universal-Lexikon

  • träge — ↑indolent, ↑inert, ↑lethargisch, ↑phlegmatisch, 2pomadig …   Das große Fremdwörterbuch

  • träge — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • faul Bsp.: • Sei nicht so faul. • Er ist sehr faul in der Schule. • Sie ist faul, sie arbeitet nicht sehr hart …   Deutsch Wörterbuch

  • Trage — Patient auf einer Fahrtrage Der Begriff Trage (oder umgangssprachlich Tragbahre) bezeichnet eine Vorrichtung, mit der eine nicht gehfähige Person in zumeist liegendem Zustand von – je nach Ausführung – einem oder mehreren Helfer(n) transportiert… …   Deutsch Wikipedia

  • träge — trä̲·ge Adj; 1 langsam in der Bewegung und ohne Lust, aktiv zu werden <geistig träge>: träge in der Sonne liegen; Er ist zu träge, sich darüber zu informieren 2 Phys; mit der Eigenschaft der ↑Trägheit (2) <eine Masse> …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”